Suchmaschinenoptimierung ohne Erfolgsmessung macht wenig Sinn. Sich die falschen Zahlen anzusehen, ist jedoch genauso schlecht. In diesem Artikel haben wir deswegen eine Liste der 16 wichtigsten SEO-Kennzahlen für Sie vorbereitet. Es erwarten Sie ausführliche Begründungen, Tipps zur Messung sowie Interpretationen unterschiedlicher Werte.
SEO-Kennzahlen: Die wichtigsten und ihre Bedeutung
SEO-Kennzahlen sind alle Metriken, die den Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen messen. Wenn sie sinnvoll eingesetzt werden, helfen sie dabei, die Strategie laufend zu verbessern. Es ist daher ein großer Fehler, keine SEO-Werte zu erheben. Die schlechte Nachricht ist, dass es auch ein Fehler ist, wenn Sie sich zu viele Kennzahlen anschauen.
Im Bereich des Online-Marketings kann fast alles gemessen werden, aber nicht alle Daten sind unbedingt relevant. Abhängig vom Zweck Ihrer Webseite können unterschiedliche Kennzahlen nämlich wichtiger sein als andere. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eigene Key-Performance-Indikatoren festzulegen, die Sie rasch auf Erfolge oder Probleme aufmerksam machen.
Key-Performance-Indikatoren (KPIs): individuell ausgewählte Kennzahlen, die den Erfolg des Unternehmens oder einzelner Unternehmensbereiche wiedergeben
Bevor wir darauf eingehen, warum bestimmte Kennzahlen manchmal mehr und manchmal weniger bedeutend sind, möchten wir Ihnen die 16 wichtigsten vorstellen.
Zu den wichtigsten SEO-Kennzahlen gehören:
- Das Suchmaschinenranking
- Anzahl der gerankten Keywords
- Die Klickrate (Click-Through Rate)
- Die Domain-Popularität (DA)
- Organischer Traffic
- Der Referral Traffic
- Die Conversion Rate
- Die vorbereitende Conversion
- Die Sichtbarkeit
- Trust
- Die Absprungrate
- Anzahl der Seiten pro Sitzung
- Die Verweildauer
- Die Qualität und Quantität externer Verlinkungen
- Ladezeiten
- Die Crawling-Frequency
n den nächsten Minuten können Sie sich zurücklehnen, während wir Ihnen erklären, warum Sie auf diese Werte besonders achten sollten. Zusätzlich werden wir Ihnen zeigen, wie Sie die Kennzahlen messen können und auch, was sie bedeuten.
1. Das Suchmaschinenranking
Die allerwichtigste Kennzahl, die Sie messen können, ist das Suchmaschinenranking. Welchen Platz Sie in den SERPs (Search Engine Result Pages) haben, zeigt nämlich, wie erfolgreich all Ihre SEO-Maßnahmen sind.
Wenn Sie den gewünschten Platz für einen Suchbegriff bekommen, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie etwas richtig machen. Haben Sie Ihr Ziel jedoch nicht erreicht, wissen Sie, dass irgendwo Optimierungsbedarfbesteht – sei es beim Content, bei der Website-Struktur oder irgendwo anders. Aus diesem Grund ist es eine der ersten Metriken, die Sie sich anschauen sollten.
Checkliste für Ihre SEO-Analyse
Mit dieser umfassenden Checkliste können Sie den Überblick über die Tasks und Maßnahmen, die für die Analyse bzw. Optimierung Ihrer Website nötig sind, behalten.
Doch wie genau geht das?
Google sowie andere Suchmaschinen nutzen eine Reihe an Daten, um SERPs zu erstellen. Das bedeutet, dass Ihre Webseite bei Ihnen auf Platz 2 sein kann und bei jemand anderem erst auf Platz 5. Die exakte und permanente Position für ein Keyword zu ermitteln, ist daher unmöglich, da es diese nicht gibt. Das, wonach Sie suchen, ist ein Durchschnittswert oder prozentualer Wert der häufigsten Positionen.
Um diesen Wert zu berechnen, empfehlen wir Ihnen, SEO-Tools wie Ahrefs oder Sistrix zu verwenden . Alternativ können Sie auch die kostenlose Rankingabfrage von Whatsmyserp nutzen. Möchten Sie das eigenständig tun, sollten Sie unbedingt privat surfen. Das heißt, dass Sie alle Cookies löschen oder deaktivieren und im Inkognito-Modus suchen sollten.
Entspricht das Ergebnis nicht Ihren Erwartungen, können Sie annehmen, dass irgendwo Verbesserungsbedarf besteht. Zusätzlich empfehlen wir Ihnen zu überprüfen, ob Sie die wichtigsten Rankingsignale berücksichtigt haben. Das könnte Ihnen dabei helfen, draufzukommen, wo die Problemzonen sind.
Ob Ihr Ranking gut oder schlecht ist, hängt davon ab, wie vielSie in SEO investieren und wie lange Sie das schon tun. Platz 1 zu besetzen ist natürlich das, was alle Webseiten-Betreiber:innen möchten. Wenn Sie jedoch eine relativ neue Webseite haben, dann können Sie auch ein schlechtes Ranking haben. Das bedeutet nicht zwingend, dass Sie Fehler machen. Es dauert bis zu einigen Monaten, bis Ihre SEO-Maßnahmen Früchte tragen.
2. Anzahl der gerankten Keywords
Neben der Rankingposition wird Sie natürlich auch interessieren, für welche Suchbegriffe Sie überhaupt ranken und wie viele das insgesamt sind.
Mit gängigen SEO-Tools wie Semrush, Xovi, Sistrix,oder Moz erhalten Sie einen genauen Überblick über alle relevanten Informationen. Achten Sie bei der Eingabe Ihrer Domain-URL auch auf das Land, für welches Sie die Daten haben möchten. Abhängig davon, wo sich Nutzer:innen befinden, die den Suchbegriff eingeben, kommen nämlich unterschiedliche Ergebnisse.
3. Die Klickrate (Click-Through Rate)
Die Klickrate zeigt Ihnen, wie viele Nutzer:innen Ihr Snippet in den SERPs gesehen und tatsächlich darauf geklickt haben.
Sie gibt Ihnen Auskunft darüber, ob
- Sie die Suchintention der Nutzer:innen beantworten,
- Ihr Titel die Zielgruppe anspricht,
- Ihr Snippet Aufmerksamkeit auf sich zieht und
- Sie eine gute SERP-Position haben.
Die Click-Through Rate ist eng mit dem Ranking der jeweiligen Webpage verbunden. Je besser Ihre durchschnittliche Position ist, desto höher wird auch Ihre Klickrate sein. Wenn Sie eine niedrige haben, bedeutet das entweder, dass Sie eine schlechte Google-Position haben oder Ihr Snippet optimieren sollten. Um herauszufinden, was davon der Fall ist, müssen Sie beide Kennzahlen gemeinsam analysieren.
Da die Klickrate ein Rankingfaktor ist, gehört sie zu den Top-3-SEO-Kennzahlen, die Sie verfolgen sollten. Eine niedrige CTR kann Ihre Position in den Suchergebnissen nämlich negativ beeinflussen. Sie laufend zu analysieren, hilft Ihnen dafür auch bei Ihrer Content-Marketing-Strategie.
Um den Wert zu berechnen, müssen Sie lediglich die Anzahl der Klicks durch die Anzahl an Impressionen dividieren:
CTR = [∑Klicks / ∑Impressionen] *100
Die meisten Webanalyse-Tools berechnen den Wert bereits für Sie. In der Google-Search-Konsole können Sie sich bei „Search Analytics“ alle drei Werte sowie die durchschnittliche Klickrate Ihrer gesamten Webseite ansehen.
Ihre Klickrate hängt von Ihrer Position in den Suchergebnissen sowie dessen Layout ab.
Als Richtwert können Sie die durchschnittliche CTR der ersten 14 Positionen auf Google heranziehen. Weicht Ihre CTR zu sehr davon ab, besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit Verbesserungsbedarf.
4. Die Domain-Popularität (DA)
Wie Sie bestimmt bereits wissen, sind Backlinks einer der wichtigsten Aspekte von Off-Page-SEO. Aber nicht nur die Anzahl an Backlinks, sondern vor allem die Anzahl an Domains, die diese Links ausstellen, sind von Bedeutung.
Mit der Domain-Popularität (DR: Domain Rate) ist die Anzahl und Qualität an unterschiedlichen Domains gemeint, die zu Ihnen verweisen. Sie ist Teil des SEO- Audits und hilft Ihnen dabei, Ihre Off-Page-Maßnahmen zu analysieren. Obwohl das nicht der einzige Wert ist, den Sie sich ansehen sollten, ist er dennoch einer der wichtigsten.
Die Domain Rate wird von Googlebots nämlich überprüft. Je größer sie ist, desto stärker werden Suchmaschinen Ihre Autorität bewerten. In weiterer Folge erhalten Sie eine bessere Google-Position.
Für die Berechnung dieses Off-Page-KPIs gibt es etliche Backlink-Tools, die Sie verwenden können. Wir können Ihnen Ahref, Semrush oder Sistrix empfehlen, die für die Domain Rate gewisse Bewertungen abgeben.
Da wir wissen, wie verwirrend diese Bewertungen manchmal sein können, möchten wir Ihnen zusätzlich einige Infos mitgeben:
- Ihre Domain Rate ist auch von der DR der Webseiten abhängig, die zu Ihnen verlinken. Eine qualitative Webseite wird daher mehr zu Ihrer DR beitragen als eine unseriöse.
- Je mehr eine Domain zu externen Webseiten verlinkt, desto weniger Einfluss werden die einzelnen Links auf die Domain Rate haben. Wenn Sie sich vorstellen, dass Domains eine begrenzte Anzahl an Sternen vergeben können, dann verstehen Sie auch, warum das so ist. Verfügbare Sterne werden auf alle verlinkten Webseiten verteilt – je weniger es gibt, desto besser ist die Bewertung der einzelnen.
Es kann Ihnen daher passieren, dass Sie Ihre Ziel-Rate nicht erreichen oder sogar noch weiter heruntergestuft werden. Überprüfen Sie in diesem Fall, ob Ihre Backlinks zurückgegangen sind. Ist das nicht der Fall, könnte es auch an den Webseiten liegen, die zu Ihnen verweisen.
Obwohl eine hohe Domain Rate natürlich besser ist als eine niedrige, können Sie Ihren SEO-Erfolg nicht allein darauf stützen. Das ist besonders bei neuen Webseiten der Fall, die noch nicht sonderlich viele Backlinks haben. Um ein Rating von 96–100 zu erreichen, müssten rund 9 Millionen qualitative Domains zu Ihnen verlinken. Die Domain-Popularität kann Ihnen vielmehr Ihre Entwicklung zeigen und als Entscheidungsgrundlage dienen.
5. Organischer Traffic
Eine weitere Kennzahl, die Sie bei der Suchmaschinenoptimierung verfolgen sollten, ist Organic Traffic. Die Metrik zeigt Ihnen, wie viel Website-Traffic Sie aus der organischen Suche erhalten. Der einfachste Weg, sie zu berechnen, ist durch Google Analytics oder Alternativen sowie Piwik.
Viel Traffic heißt, dass Sie eine gute Position in den SERPs und attraktive Snippets haben. Gleichzeitig bedeutet es auch, dass Sie mehr Conversionen erwarten können und Ihr ROI steigen wird. Um schlechte Zahlen zu vermeiden, sollten Sie Ihren organischen Traffic laufend analysieren. So können Sie rasch auf Veränderungen reagieren und Ihre Webseite wieder auf Vordermann bringen. Abgesehen davon zeigt Ihnen die Kennzahl den langfristigen Effekt von SEO auf Ihre Webseite. Indem Sie die Zeitskala verändern, erhalten Sie den Zuwachs an Website-Traffic visuell dargestellt.
Tipp aus der Praxis:
Mit dieser Kennzahl können Sie auch Benchmarking betreiben. Semrush zeigt Ihnen zum Beispiel, wo Ihre Besucher:innen hinwandern, wenn sie Ihre Webseite wieder verlassen. Auf diese Weise können Sie neue Wettbewerber:innen ausfindig machen.
Ein sehr hoher Wert bedeutet, dass die meisten Ihrer Besucher:innen von den Suchmaschinen kommen. Was die Kennzahl jedoch nicht preisgibt, ist ob andere Aspekte Ihrer SEO-Strategie erfolgreich sind. Um die Qualität Ihres organischen Traffics herauszufinden, müssen Sie weitere Kennzahlen (Verweildauer, Seiten pro Sitzung, Absprungrate, Conversions usw.) damit in Verbindung setzen.
6. Referral Traffic
Im Gegensatz zu Organic Traffic berechnet diese Metrik, wie viele Ihrer Besucher:innen von anderen Quellen (Webseiten, Blogs, E-Mail usw.) auf Ihre Webseite kommen. Im Grunde zeigt sie Ihnen, wie gut Google Ihre Autorität und Relevanz bewerten würde. Suchmaschinen legen großen Wert darauf, was andere über Sie denken. Referral Traffic zu messen, ist daher einer der wichtigsten KPIs für Off-Page-SEO-Maßnahmen.
Obwohl Google Analytics bzw. Piwik diese Kennzahl mittels HTTP-Anfragen problemlos verfolgen kann, zieht das Tool dabei alle Referrals heran. Achten Sie daher darauf, dass Social Traffic, E-Mail-Traffic oder bezahlte Anzeigen nicht berücksichtigt werden. Tun Sie das nicht, werden Sie ein verfälschtes Bild Ihrer Off-Page-Erfolge haben.
Diese SEO-Kennzahl sollten Sie aber auch aus anderen Gründen verfolgen. Einige Webseiten betreiben Referral Spam, was schlechte Auswirkungen auf Ihr Ranking und Ihre Daten haben kann. Um Ihre Backlinks zu überprüfen, können Sie Openlinkprofiler nutzen. Das Tool zeigt Ihnen, wie viele vertrauenswürdige Backlinks Sie haben, wohin diese verweisen und sogar wann sie von Googlebots gecrawlt wurden.
Tipp aus der Praxis:
Viele qualitative Backlinks zu haben, ist nicht nur für Googlebots wichtig. Sie sind ein guter Weg, zu mehr Kund:innen zu kommen. Indem Sie untersuchen, von wo Ihr Traffic kommt, können Sie die Nutzer:innen besser ansprechen und so die Conversion Rate verbessern. Zusätzlich werden Sie erfahren, mit welchen Webseiten Sie die Zusammenarbeit stärken könnten.
7. Die Conversion Rate
Wenn Sie bereits ein wenig Erfahrung im Marketing haben, dann wissen Sie, dass die Conversion Rate ein wichtiger KPI ist. Die prozentuale Kennzahl zeigt Ihnen, wie viele Besucher:innen Ihrer Webseite tatsächlich Kund:innen werden.
Conversion Rate = [∑Conversionen / ∑Besucher:innen] *100
Das Großartige daran ist, dass Sie selbst festlegen können, was „Conversion“ bedeutet – egal ob Sales, Anmeldungen oder App-Downloads. Mit der Metrik können Sie die User-Journey Ihrer Zielgruppe verfolgen.
Wie üblich bei dieser Kennzahl ist es notwendig, Web-Analyse-Tools zu nutzen. Um ausschließlich den SEO-Beitrag zur Conversion zu berechnen, müssen Sie Ihre Daten filtern. Die letzte Interaktion der Nutzer:innen sollte daher entweder von SERPs oder Referrals stammen. Wir können Ihnen Web-Analyse-Tools wie Google Analytics, Matomo, Hotjar oder Chartbeat dafür empfehlen. Eine Gegenüberstellung der einzelnen Vor- und Nachteile finden Sie in unserer Liste der wichtigsten Online-Marketing Tool.
Der optimale Wert ist von Ihrer Branche abhängig. Für E-Commerce sind beispielsweise Werte zwischen 0,6 bis 2,7 % der Durchschnitt. Sollten Sie einen geringeren Wert haben, kann es sein, dass Sie die Suchintention hinter einem Keyword nicht verstanden haben, Ihre Zielgruppe verfehlen oder Nutzer:innen in der falschen User-Journey-Phase ansprechen
8. Die vorbereitende Conversion
Wenn Sie zu den Unternehmen gehören, die eine Multichannel-Strategie verfolgen, könnte Sie die vorbereitende (assisted) Conversion interessieren.
Mit dieser Kennzahl sind Klicks gemeint, die einer Conversion vorgelagert sind. Um es einfacher zu erklären: Berührungspunkte mit Ihrem Unternehmen, die vor dem Ereignis stattgefunden haben.
Die vorbereitende Conversion zeigt Ihnen,
- welchen Anteil Marketingkanäle an einer ausgewählten Conversion haben und
- wo in der User Journey Sie die Nutzer:innen antreffen.
Hinter den meisten Transaktionen steht eine lange User Journey. Web-Analyse-Tools wie Google Analytics erlauben Ihnen diese zu sehen.
Diese Kennzahl zu ignorieren, kann dazu führen, dass Sie wichtige Kanäle vernachlässigen oder falsch interpretieren. Eine niedrige SEO Conversion Rate kann nämlich auch bedeuten, dass für Ihr Unternehmen SEO die einsteigende oder vorbereitende Conversion ist.
Sobald Sie das wissen, können Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihren Output zu verbessern. Das erreichen Sie, indem Sie die Kommunikation an die jeweilige Phase in der User Journey anpassen.
Je höher der Assisted-Conversion-Wert bei einem Kanal ist, desto eher dient der Kanal als vorbereitende Conversion. Werte unter 1 sind in unmittelbarer Nähe des letzten Klicks. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie genügend Website-Traffic haben, um statistisch signifikante Ergebnisse zu bekommen
9. Die Sichtbarkeit
Mit dieser Kennzahl können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Webseite in den Suchergebnissen für einen Pool an Keywords analysieren. Sie zeigt, wie oft Ihre Webseite in den SERPs erscheint und wie gut Ihre Position darin ist.
Verwechseln Sie diese Kennzahl jedoch nicht mit Ranking und dem Website-Traffic. Die Sichtbarkeit ist ein Teil der beiden Werte und wird dementsprechend korrelieren. Damit hilft sie Ihnen, auf einen Blick die Entwicklung Ihres SEO-Erfolgs zu kontrollieren.
Es gibt eine Reihe an Tools, mit welchen Sie Ihre Sichtbarkeit messen können. Da alle von ihnen unterschiedliche Werte heranziehen, sollten Sie sich für eines davon entscheiden. So können Sie auch in der Zukunft Ihre Werte problemlos vergleichen.
Der Sichtbarkeitsindex von Sistrix hat sich als Go-To-Tool etabliert und wird als wichtiger Bestandteil der SEO-Erfolgsmessung angesehen. Neben einer kostenpflichtigen Toolbox besteht auch die Möglichkeit, den Wert bis zu 25-mal am Tag kostenlos abzurufen. In der kostenlosen Version sind die verfügbaren Daten jedoch beschränkt. So erhalten Sie zum Beispiel keine Werte Ihrer Wettbewerber:innen.
Tipp:
Um herauszufinden, ob Sie einen guten oder schlechten Wert haben, sollten Sie auch Ihre Mitbewerber:innen analysieren. Erst durch Benchmarking können Sie genau wissen, ob Verbesserungsbedarf besteht.
10. Trust
Vertrauenswürdigkeit gehört zu den drei Säulen von SEO. Zu wissen, wie vertrauenswürdig Sie Suchmaschinen einschätzen, ist daher äußerst empfehlenswert.
Google nutzt viele Daten, um diesen Wert zu berechnen. Eine Möglichkeit, ihn herauszufinden, bietet Google PageRank. Das einzige Problem daran ist, dass PageRank auch Ihre Relevanz und Autorität berücksichtigt. Wenn Sie einen schlechten Wert bekommen, werden Sie daher nicht genau wissen, woran das liegt. Für diesen Fall gibt es Tools, die speziell Ihre Off-Page-Trust kontrollieren.
Checkliste für Ihre SEO-Analyse
Mit dieser umfassenden Checkliste können Sie den Überblick über die Tasks und Maßnahmen, die für die Analyse bzw. Optimierung Ihrer Website nötig sind, behalten.
Mit Trust Flow von Majestic können Sie (aber auch alle anderen)überprüfen, wie vertrauenswürdig Ihre Webseite ist. Einen schlechten Wert zu haben, kann sich daher nicht nur auf Ihr SEO schlecht auswirken, sondern auf Ihre Brand allgemein.
Das Tool kontrolliert, ob Sie Link Spamming und sonstige Black-Hat-SEO-Techniken betreiben. Zusätzlich überprüft es die Domains, die zu Ihnen verweisen. Je qualitativer sie sind, desto besser wirkt sich das auf Ihre Bewertung aus.
Sollte Ihr Wert nicht zufriedenstellend sein, empfehlen wir Ihnen, in der Google Search Console zu überprüfen, ob Sie gegen die Webmaster-Richtlinien verstoßen.
Die Trust-Flow-Skala geht von 0 bis 100. Je höher Ihr Wert ist, desto besser ist Ihre Vertrauenswürdigkeit. Domains mit einem Trust Flow von über 50 werden üblicherweise als sehr vertrauenswürdig eingestuft. Werte unter 10 dagegen sind sehr schlecht – angenommen, es handelt sich um keine ganz neue Webseite.
11. Die Absprungrate
Die Absprungrate (Bounce Rate) ist ein Nutzersignal, welches die Qualität Ihrer Webpage und deren Inhaltewiderspiegelt. Damit gehört sie zu den User-Experience-Kennzahlen.
Eine hohe Absprungrate gibt Ihnen Hinweise, ob
- Ihre Webpage die Suchintention beantwortet,
- Ihre Inhalte den Erwartungen der Nutzer:innen entsprechen,
- die Texte lesbar und visuelles Material ansprechend ist,
- Ihre Webpage ein zufriedenstellendes Design hat und
- die Ladezeiten kurz sind.
Zusammengefasst zeigt sie, wie zufrieden Ihre Zielgruppe mit Ihrer Webseite ist. Mit Google Analytics können Sie die Kennzahl auf einen Blick erfassen:
Interessiert Sie die Absprungrate einer bestimmten Webpage, können Sie ganz einfach die Suchoption nutzen.
Da die Lesbarkeit ein wesentlicher Bestandteil der Qualität Ihrer Inhalte ist, empfehlen wir Ihnen diese zu überprüfen. Mit dem Textanalyse-Tool können Sie die Lesbarkeit, Sprachmelodie, Lesezeit und weitere Eigenschaften einzelner Texte kostenlos abfragen.
Tipp aus der Praxis:
Webpages mit einer besonders hohen Absprungrate können die allgemeine Bounce Rate für Ihre Webseite stark verändern. Um nicht-aussagekräftige Werte zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen, Landingpages von der Messung auszuschließen.
Es gibt keine optimale Absprungrate. Abhängig vom Zweck Ihrer Webpage wird die Bounce Rate unterschiedlich hoch sein.
12. Anzahl der Seiten pro Sitzung
Diejenigen, die Ihre Webseite nicht sofort wieder verlassen, werden Sie natürlich auch interessieren: Wo halten Sie sich auf und wie lange? Wie viele Webpages schauen sie sich an? Welche sind das?
Mit dieser SEO-Metrik können Sie jedenfalls die Frage beantworten: Wie viele Webpages öffnen Nutzer:innen durchschnittlich in einer Sitzung?
Damit überprüfen Sie, wie lange Sie das Interesse Ihrer Zielgruppe halten können. Je mehr Seiten sie öffnen, desto besser finden sie Ihre Inhalte, Überschriften, Ankertexte und die Webseite an sich.
Oder?
Tatsächlich muss das nicht immer der Fall sein. Laut Littledata sind 2,6 Seiten pro Sitzung der Durchschnitt. Webseiten mit mehr als Fünf-Seiten-Sitzungen hingegen gehören zu den Top-10-%. Das muss aber nicht immer so sein, sondern kann auch darauf hindeuten, dass Nutzer:innen 5 bis 6 Seiten durchsuchen müssen, um das zu finden, wonach sie suchen.
Wie Sie nun bestimmt festgestellt haben, kann fast kein einziger SEO-KPI allein betrachtet werden.
Ob Ihre durchschnittliche Anzahl der Seiten pro Sitzung ein positiver oder negativer Wert ist, hängt von der Suchintention der User:innen ab. Um eine Ahnung davon zu bekommen, ob der Wert tatsächlich gut oder schlecht ist, empfehlen wir Ihnen, einen Usability-Test durchzuführen und sich die Verweildauer näher anzusehen.
Usability-Test: Repräsentative Nutzer:innen werden bei der Verwendung Ihrer Webseite beobachtet. Der Test wird durchgeführt, um herauszufinden, ob Ihre Webseite der Zielgruppe ansprechend dient.
13. Die Verweildauer
Die Verweildauer ist die letzte wichtige Metrik zur Benutzerfreundlichkeit. Ähnlich wie die Absprungrate gibt Sie Ihnen Auskunft darüber, ob Ihre Inhalte der Suchintention entsprechen und andere Aspekte wie Page Speed, Lesbarkeit oder Website-Design zufriedenstellend sind.
Den Wert finden Sie in jedem Web-Analyse-Tool unter „Average Time on Page“. Diesen Wert können Sie einzeln oder auch für die gesamte Webseite berechnen:
Ø Verweildauer auf der Webseite = ∑Time-On-Page / Anzahl aller URLs
Obwohl es einfach erscheinen mag, ist die Berechnung tatsächlich etwas schwieriger. Google Analytics zum Beispiel schließt alle Personen aus dieser Berechnung aus, die keine weiteren Klicks machen. Das ist besonders dann ein Problem, wenn Sie eine sehr hohe Absprungrate haben.
Tipp aus der Praxis:
Die Verbindung aus CTR, Verweildauer und Absprungrate ist auch für SEA wertvoll. Auf diese Weise können Sie Ihre Anzeigen in den Suchmaschinen miteinander vergleichen und nicht-profitable Anzeigen wieder abschalten.
14. Die Qualität und Quantität externer Verlinkungen
Manche würden sagen, dass externe Links (Outbound) nicht relevant sind. Wir bei Cope sind vom Gegenteil überzeugt. Die Anzahl und Qualität externer Verlinkungen kann Ihnen viele Vorteile bringen und Ihr Ranking beeinflussen. Aus diesem Grund sind sie ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der On-Page-SEO-Erfolgsmessung.
Doch woraus setzt sich diese Kennzahl zusammen? Während manche meinen, dass viele externe Verlinkungen schlecht sind, behaupten andere das Gegenteil.
Was tatsächlich die stärkere Rolle spielt, ist die Qualität der Links:
- Hat die jeweilige Webseite eine hohe Domain-Autorität?
- Ist die verlinkte Webpage der wahre Urheber der Inhalte?
- Passt der Link thematisch zu den eigenen Inhalten?
- Ist der Content auf der Seite gut geschrieben?
- Sind die Autor:innen Expert:innen im jeweiligen Gebiet?
- Passt der ausgewählte Ankertext zum Link?
Die aufgezählten Fragen sollten Sie bei der Bewertung dieser Kennzahl mit „Ja“ beantworten. Ist das nicht möglich, empfehlen wir Ihnen diese Links mit dem „No-Follow“-Tag zu versehen.
Optional können Sie auch Rel=“Sponsored“ nutzen, wenn Ihr Outbound-Link das Produkt einer Anzeige ist.
Um zu überprüfen, wie Sie Ihre Outbound-Links attribuiert haben, können Sie Tools wie SEMrush Site Audit oder ScreamingFrog nutzen.
Es gibt keine ideale Anzahl für Outbound-Links. Es ist jedenfalls davon abzuraten, gezielt externe Links zu vermeiden oder sie zu suchen. Sollten Sie aber auf interessante oder wichtige Informationen stoßen, spricht nichts dagegen, sie ordnungsgemäß hinzuzufügen.
15. Ihre Ladezeiten
Die Page Speed ist ein Teil der Core Web Vitals und trägt wesentlich zur User Experience bei. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn Sie diese SEO-Kennzahl nicht aus den Augen verlieren. Eine schlechte Conversion Rate sowie andere Werte könnten nämlich direkte Auswirkungen langsamer Ladezeiten sein. Je schneller Sie das Problem beheben, desto besser ist das für Ihre Webseite und Ihr ROI. Am einfachsten können Sie die Ladezeit Ihrer Webpages mit PageSpeed Insights analysieren.
Um die Page-Quality allgemein zu untersuchen, empfehlen wir Ihnen Web.dev oder Webpagetest. Beide Tools stehen kostenfrei zur Verfügung.
Tipp aus der Praxis:
Sehr große Bilder sind oft der Grund für langsame Ladezeiten. Es ist deshalb empfehlenswert, visuelles Material zu komprimieren. Ein kostenloses Tool, welches Sie dafür nutzen können, ist Tinypng.
Die Ladezeit für den größten Content auf Ihrer Webseite (LCP) sollte 4000ms keinesfalls übersteigen. Der optimale Wert liegt zwischen 0 und 2500ms. In der folgenden Tabelle sind die Werte einzelner Core Web Vitals erklärt:
Gut | Optimierung erforderlich | langsam | |
---|---|---|---|
FID | <= 100 ms | <= 4 s | > 4 s |
LCP | <= 2,5 s | <= 300 ms | > 300 ms |
CLS | <= 0,1 | <= 0,25 | > 0,2525 |
LCP (Largest Contentful Paint), FID (First Input Delay), CLS (Cumulative Layout Shift)
16. Die Crawling-Frequency
Während Sie natürlich wissen möchten, ob einzelne Webpages gecrawlt wurden (Crawl-Status), sollte Sie auch die Crawling-Frequency interessieren.
Googlebots crawlen Webseiten, die besonders populär sind und eine gute SEO-Strategie haben, häufiger als andere. Wenn Sie die Crawling-Frequency Ihrer Webseite verfolgen, wissen Sie, ob Optimierungsbedarf besteht. Außerdem werden Sie erfahren, welche Ihrer Webpages aus Google-Sicht besonders gut sind.
Ein niedriger Wert kann bedeuten, dass
- Sie negative Content-Signale haben,
- die Website-Struktur nicht sinnvoll gestaltet ist,
- Sie Ihre Inhalte zu rasch aktualisieren.
Die Crawling-Frequency finden Sie in der Search Console, zusätzlich zu einem ausführlichen Crawl-Report der letzten 90 Tage.
All Ihre Inhalte sollten mindestens einmal pro Monat gecrawlt werden. Wenn Sie auf Webpages stoßen, die kein einziges Mal oder unterdurchschnittlich oft gecrawlt wurden, sollten Sie diese unbedingt optimieren.
Warum ist es wichtig, den SEO-Erfolg zu messen?
Wenn Sie den Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen nicht messen, können Sie schlicht und einfach keine Suchmaschinenoptimierung betreiben. Erstens werden Sie nicht wissen, ob Ihre Bemühungen überhaupt einen Effekt haben, und zweitens werden Sie auch nichts optimieren können.
Der Vorteil von Online-Marketing ist, dass Sie Zugang zu einer Vielzahl an Daten haben. Diese können Sie dafür nutzen, Entscheidungen zu treffen sowie Problemzonen zu entdecken und zu beseitigen. Für Suchmaschinenoptimierung ist das genauso wichtig wie für jeden anderen Performance-Marketing-Kanal.
SEO-Kennzahlen helfen Ihnen dabei,
- den Erfolg Ihrer SEO-Maßnahmen zu kontrollieren,
- Probleme ausfindig zu machen,
- Ihr Budget zu planen,
- Benchmarking zu betreiben,
- Ihre Zielgruppe besser kennenzulernen und
Ihre Webseite allgemein zu verbessern.
Die richtigen KPIs auswählen
Wie wir bereits erwähnt haben, können bestimmte Kennzahlen für Ihr Unternehmen wichtiger sein als andere.
Obwohl alle 16 genannten Kennzahlen wichtig sind, gibt es dennoch Werte, die für Ihr Unternehmen besonders relevant sein können.
- Wenn der Zweck Ihrer Webseite bereits dadurch erfüllt ist, dass Nutzer:innen Ihre Inhalte lesen, dann werden Sie die Conversion Rate zum Beispiel nicht brauchen. Für Ratgeberseiten und Blogs sind die Anzahl der gerankten Keywords sowie die Verweildauer die wichtigsten KPIs.
- Sollten Sie viel Affiliate Marketing betreiben, werden Sie sich besonders dafür interessieren, wo Ihre Besucher:innen hingehen, wenn Sie Ihre Webseite verlassen. Auf diese Weise können Sie sinnvolle Partnerschaften eingehen, die für beide Seiten profitabel sind.
- Wenn Sie eine E-Commerce-Seite betreiben, werden die CTR, die Sichtbarkeit Ihrer Produkt-Seiten sowie die Conversion Rate Ihre Key-Performance-Indikatoren sein.
Es hängt somit wirklich vom Einzelfall ab, worauf Sie sich besonders fokussieren sollten. Damit ist nicht gemeint, dass Sie ausschließlich Ihre KPIs messen sollten. Stattdessen sollten Ihre Key-Metriken dazu dienen, Veränderungen zu verfolgen. Bei negativer Entwicklung sollten Sie sich natürlich auch andere Kennzahlen ansehen. Nur so werden Sie herausfinden, wo tatsächlich das Problem liegt und wie Sie es ausbessern können.
Um Ihre zeitlichen Ressourcen zu schonen, empfehlen wir Ihnen daher unbedingt, sich von SEO-Expert:innen beraten zu lassen. Dafür können Sie auch auf unser eigenes Angebot zurückgreifen.
Checkliste für Ihre SEO-Analyse
Mit dieser umfassenden Checkliste können Sie den Überblick über die Tasks und Maßnahmen, die für die Analyse bzw. Optimierung Ihrer Website nötig sind, behalten.
Fazit
Welche SEO-Kennzahlen für Sie besonders wichtig sein sollten, hängt vom Zweck Ihrer Webseite ab. Dennoch sollten Sie die 16 wichtigsten Metriken stets im Hinterkopf behalten.
Ihre eigenen KPIs werden Ihnen lediglich Hinweise dafür geben, ob alles glattläuft. Sollten sich Ihre Zahlen verändern, empfehlen wir Ihnen, auch die restlichen der 16 Metriken zu analysieren.
Vergessen Sie dabei keinesfalls, dass Sie die Werte in Beziehung zueinander setzen müssen, um echte Ergebnisse zu bekommen. Sich nur eine Kennzahl anzusehen ist keinesfalls aussagekräftig und wird Ihrer SEO-Strategie langfristig nur schaden. Wir empfehlen Ihnen, lieber wenige Kennzahlen richtig zu messen, als zu viele, irrelevante Zahlen falsch zu interpretieren.