Betreiben Sie bereits Multichannel-Marketing oder können Sie sich das noch nicht leisten? Obwohl Sie mit Performance Marketing idealerweise so viele Kanäle wie möglich bespielen sollten, lassen das die verfügbaren Ressourcen oft nicht zu. In diesem Fall ist es vorteilhaft zu wissen, welche Performance Marketing Kanäle zu Ihren Zielen und Ansprüchen am besten passen. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir für Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile sowie KPIs einzelner Kanäle zusammengefasst.
Zu den klassischen Erfolgsindikatoren im digitalen Marketingbereich zählen Conversions, die Conversion-Rate, Cost-per-Action und der ROI. Dennoch gibt es KPIs, die für bestimmte Kanäle besser geeignet sind als für andere. Die Unterschiede der einzelnen Performance Marketing Kanäle gehen jedoch noch weit darüber hinaus. Bestimmte Kombinationen können daher profitabler sein. Für Unternehmen, die noch neu im Bereich des Performance Marketing sind, ist es daher durchaus sinnvoll, sich vor großen Entscheidungen zunächst beraten zu lassen.
Bevor Sie diesen Schritt gehen, empfehlen wir Ihnen, sich einen Überblick über die Performance Marketing Kanäle und ihren Besonderheiten zu verschaffen. In diesem Artikel werden Sie die wichtigsten Unterschiede, Marketing-KPIs sowie Vor- und Nachteile der folgenden sechs Performance Marketing Kanäle kennenlernen:
- Affiliate Marketing
- E-Mail-Marketing
- SEM (Search Engine Marketing)
- SMA (Social Media Advertising)
- Display Advertising
- Influencer Marketing
Affiliate Marketing
Der Performance Marketing Kanal Affiliate Marketing ist durch die Zusammenarbeit von Publishern (Ihnen) und Affiliates (Webseite-Betreiber:innen) gekennzeichnet. So werden Ihre Dienstleistungen oder Produkte gegen Provision auf Partner-Webseiten beworben. Heutzutage gilt es als das Paradebeispiel für datenbasierte Strategien.
Pro | – Kostenrisiko wird vom/von der Vertriebspartner:in – getragenFlexibler Einsatz möglich |
Con | – Datenschutzrichtlinien verhindern Tracking – Schlechte Partnerauswahl kann das Image verletzen |
Der Vorteil dieses Performance Marketing Kanals gegenüber anderen ist, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, die eigene Werbebotschaft einzusetzen. Zusätzlich können Sie das Kostenrisiko komplett an die Vertriebspartner:innen übertragen und einer Abhängigkeit von großen Playern wie Google, Facebook oder Amazon vorbeugen.
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wie Sie Ihre Performance-Marketing-Kanäle effizient einsetzen und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in unserem Leitfaden!
Ein Problem dieser Methode sind jedoch die immer strengeren Datenschutzrichtlinien . Cookie-Tracking stellt dabei besonders im mobilen Bereich eine Herausforderung dar. Darüber hinaus kann eine unzureichende Überprüfung Ihrer Vertriebspartner:innen Ihr Image schädigen.
Affiliates werden üblicherweise mit einem fixen Betrag pro Klick, Lead oder Order vergütet. Um die Leistung zu verfolgen, ist es besonders wichtig, auch die Kosten zu berücksichtigen. In der folgenden Tabelle haben wir die wichtigsten KPIs für Sie zusammengefasst:
KPI | Bedeutung im Affiliate Marketing |
---|---|
Cost-per-Click | Affiliate wird pro Klick vergütet |
Cost-per-Lead | Affiliate wird mit fixem Betrag vergütet, wenn Internet-Nutzer:innen ihre Kontaktdaten hinterlassen |
Cost-per-Order | Affiliate wird pro vermitteltem Verkauf vergütet |
Cost-per-Install | Affiliate wird vergütet, wenn User:innen etwas herunterladen |
Conversion-Rate | Stellt das Verhältnis zwischen generierten Klicks und tatsächlichen Verkäufen dar |
Click Traffic | Über einen bestimmten Zeitraum generierte Klicks |
E-Mail-Marketing
Bei diesem Performance Marketing Kanal wird, wie der Name schon sagt, Werbung per E-Mail verschickt. Damit das passieren kann, müssen sich Personen empfangsbereit erklärt und ihre E-Mail-Adressen dem Unternehmen bekannt gegeben haben.
Pro | Übersichtliche und niedrige KostenSchnelle Ansprache einer großen Anzahl an Personen |
Con | Keine Ansprache neuer Kund:innenE-Mails landen im Spam |
Da E-Mail-Marketing nur mit bereits vorhandenen Adressen betrieben werden kann, eignet es sich besonders dafür, bestehende Kund:innen anzusprechen und die Kundenbindung zu stärken. Ein Vorteil davon ist, dass die Kosten übersichtlich und relativ niedrig sind. Da sich damit auch Bilder und sogar Videos verschicken lassen, können Sie Ihre E-Mails auch kreativ gestalten. So bieten etliche Tools wie Mailchimp oder Hubspot Templates an, die Ihnen dabei helfen. Für mehr Informationen zu E-Mail-Tools empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zu den 54 besten Performance Marketing Tools.
Ein Nachteil dieses Kanals ist jedoch, dass Sie aufgrund der Datenschutzverordnungen nicht wahllos E-Mails verschicken dürfen. So müssen sich Empfänger:innen zuerst dazu bereit erklären. Eine weitere Herausforderung ist, dass manche E-Mails im Spam landen und Adressen nicht mehr aktuell sind.
Auch wenn es mehrere KPIs gibt, die Sie im E-Mail-Marketing einsetzen können, haben wir die acht gängigsten für Sie zusammengefasst:
KPI | Bedeutung |
---|---|
Delivery Rate | Verhältnis zwischen verschickten und nicht im Spam gelandeten E-Mails |
Bounce Rate | Verhältnis zwischen verschickten und nicht zustellbaren E-Mails |
Öffnungsrate | Anteil an geöffneten E-Mails |
Click-Through Rate | Anteil an Klicks bei zugestellten E-Mails |
Abmeldequote | Verhältnis zwischen verschickten E-Mails und Personen, die sich vom Newsletter abgemeldet haben |
Conversion Rate | Verhältnis zwischen Conversions und Klicks |
Time on Site | Zeit, die ein:e User:in auf der Website verbringt |
Time to Purchase | Dauer zwischen E-Mail-Erhalt und Transaktion |
SEM (Search Engine Marketing)
SEM setzt sich aus zwei Teilen zusammen: SEO (Search Engine Optimization) und SEA (Search Engine Advertising). Der Zweck von SEO ist, die Webseite so zu gestalten, dass sie bei bestimmten Keywords in Suchmaschinen ein gutes Ranking bekommt. Dieses Ziel soll dabei ohne jegliche Zusammenarbeit mit Suchmaschinen erreicht werden. Das Gegenstück dazu bildet SEA. Hier werden bezahlte Anzeigen geschaltet, die bei bestimmten Keywords weit vorne in den Suchergebnissen erscheinen. Da sie sich wesentlich voneinander unterscheiden, haben beide Methoden ihre eigenen Vor- und Nachteile:
SEO
Pro | – Führt zu kostenlosem Website-Traffic – Verbessert den Website-Content |
Con | – Starker Wettbewerb – Komplexe Algorithmen |
SEA
Pro | – Einfache Budgetplanung – Mehr Kontrolle |
Con | – Üblicherweise teurer |
Während die Leistung von SEO von jeglichen Kosten unabhängig ist, müssen Sie bei SEA (üblicherweise) für jeden einzelnen Klick bezahlen. Lassen Sie sich davon jedoch nicht sofort abschrecken. Es ist auch möglich, sich Tages- und Monatsbudgets zu setzen, um Ihre Kosten zu steuern.
Eine Verbesserung des organischen Rankings Ihrer Webseite ist hingegen mit sehr viel Mühe verbunden. So kann die Bearbeitung des Contents, aufgrund starken Wettbewerbs und komplexer Algorithmen, zeitliche oder personelle Ressourcen kosten. Zusätzlich entscheidet bei SEO Google selbst, welche Informationen angezeigt werden. Bei bezahlten Anzeigen können Sie diese Entscheidung selbst treffen.
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wie Sie Ihre Performance-Marketing-Kanäle effizient einsetzen und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in unserem Leitfaden!
Berücksichtigt man die zahlreichen Unterschiede wird auch klar, dass Sie für beide Strategien unterschiedliche Performance-Indikatoren brauchen. In den folgenden Tabellen sind einige der möglichen SEO- und SEA-Marketing-KPIs dargestellt:
KPI | Bedeutung für SEO |
---|---|
Organische Sichtbarkeit | Bewertet die Platzierung einer Website auf den Ergebnissen von Google, Bing usw. |
Keyword Ranking | Definiert die Position einer Seite innerhalb organischer Suchergebnisse |
Seiten-Performance | Bewertet die Funktionalität der Webseite |
Linkpopularität | Beschreibt die Anzahl an Backlinks |
Domainpopularität | Beschreibt die Anzahl an Verlinkungen von Domains |
Website-Traffic | Anzahl an Website-Besucher:innen |
Top Exit Pages | Die Seiten, bei welchen User:innen am häufigsten das Fenster schließen |
KPI | Bedeutung für SEA |
---|---|
Impressions | Zeigt, wie oft eine Werbeanzeige für User:innen eingeblendet wird |
Cost-per-Click | Kosten pro generiertem Klick |
Click-Through Rate | Verhältnis zwischen Anzahl an Klicks und Impressions |
Conversion-Rate | Verhältnis zwischen Klicks und Conversions |
Cost-per-Action | Stellt den Aufwand hinter erreichten Aktionen in Prozent dar |
Return on Advertising Spend | Gewinn nach Abzug der Marketingkosten |
Page Ranking | Ranking der eigenen Website im Vergleich zu den Wettbewerber:innen |
Anzeigenrelevanz | Bewertet den inhaltlichen Zusammenhang zwischen Keyword und Anzeige |
SMA (Social Media Advertising)
Wenn Sie selbst Nutzer:in eines sozialen Netzwerks sind, dann sind Ihnen die stark personalisierten Werbeanzeigen bereits bekannt. Das, was Social Media Advertising für Unternehmen so interessant macht, sind die Wirkung und das Feedback zu diesen Anzeigen.
Pro | – Sehr genaue Ansprache der Zielgruppe – Direkte Ansprache mit eigenem Account – Direktes Feedback |
Con | – Teurer als andere Performance-Kanäle |
Soziale Medien sind Schatzkammern für Marketingtreibende –und davon gibt es sehr viele. Die bekanntesten Beispiele dafür sind
- Facebook,
- Instagram,
- Twitter,
- TikTok und
- LinkedIn.
In solchen Netzwerken geben User:innen ihre Interessen und persönlichen Daten sogar freiwillig an. Neben der Möglichkeit, nach Standort und demografischen Eigenschaften zu filtern, können Sie User:innen sogar nach ihren Interessen und Tätigkeiten ordnen. Werbeanzeigen können durch Social Media Advertising daher so genau positioniert werden wie in sonst keinem anderen Performance-Marketing-Kanal. Der Preis dieser Besonderheit ist jedoch hoch. So verlangen manche Plattformen für einen Klick sogar einen zweistelligen Betrag.
Bei knappem Budget und Unsicherheit darüber, in welches soziale Netzwerk Sie investieren sollten, ist es vorteilhaft, sich einen Überblick über die Optionen zu verschaffen. Dafür empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zu Social Media Marketing, in dem wir auf die einzelnen Netzwerke näher eingehen. Sollten Sie danach immer noch unsicher sein, können Sie sich jederzeit an uns wenden.
Die typischen Social-Media-Advertising-KPIs sind Impressions, die Followerzahl, die Follower-Wachstumsrate und das Engagement:
KPI | Bedeutung für Social Media Advertising |
---|---|
Impressions | Zeigt, wie oft eine Werbeanzeige für User:innen eingeblendet wird |
Followerzahl | Die Anzahl der Follower am eigenen Account (zu einem bestimmten Zeitpunkt) |
Follower-Wachstumsrate | Zeigt die zeitliche Entwicklung der Followerzahl |
Engagement | Die Summe aller Social-Media-Interaktionen mit der Werbeanzeige (Kommentare, Shares, Likes) |
Conversions | Anzahl aller vermittelten Transaktionen |
Cost-per-Click | Kosten pro Klick |
Cost-per-Order | Kosten pro Transaktion |
Display Advertising
Bei dieser Performance Marketing Methode werden Display-Anzeigen auf unterschiedliche Webseiten gestellt. Damit dies nicht willkürlich passiert und Sie relevante Zielgruppen nicht erreichen, wird oft Programmatic Marketing dafür eingesetzt. Dadurch kann auch dieser Kanal einen wichtigen Beitrag im Performance Marketing leisten.
Pro | – Kreativer Einsatz möglich – User-Retargeting |
Con | – Durch Adblocker für User:innen oft unsichtbar – Anfällig für Betrugsfälle |
Ein Vorteil von Display Advertising sind die vielen User-Retargeting-Strategien, die die Wahrscheinlichkeit einer Interaktion mit der Werbeanzeige erhöhen. Zusätzlich lassen sich dadurch unterschiedliche Phasen einer Customer Journey ansprechen. Wie das funktioniert, können Sie in unserem detaillierten Artikel zu Performance Marketing nachlesen.
Zwei relativ große Nachteile sind, dass Ad-Blocker die Werbeanzeigen verstecken und dass es im Display Advertising oft zu Betrugsfällen kommen kann. Tipps dafür, wie Sie dem entgegenwirken können, finden Sie in unserem Artikel zu den 7 größten Fehlern im Performance Marketing.
Für Display Advertising wird am häufigsten Cost-per-Mille berücksichtigt. Daneben haben Sie aber auch zahlreiche andere Optionen:
KPI | Bedeutung für Display Advertising |
---|---|
Impressions | Anzahl an Werbeeinblendungen |
Cost-per-Mille | Kosten pro 1.000 Werbeeinblendungen |
Cost-per-Click | Kosten pro Klick |
Cost-per-Action | Kosten pro vermittelte Transaktion |
Transactions | Anzahl vermittelter Transaktionen |
Organische Suchergebnisse | Zeigt, ob die Anzeige zur Erhöhung der Suche nach der Marke/dem Produkt führte |
Influencer Marketing
Während bei SMA eine Partnerschaft mit der Plattform selbst eingegangen wird, liegt hier der Fokus auf einzelnen Personen. Diese setzen ihre Plattformen ein, um Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auf einem persönlicheren und kreativeren Weg zu vermarkten. Obwohl eine Optimierung bei diesem Performance-Kanal nicht wirklich möglich ist, gilt er dennoch laut Statista als einer der beliebtesten.
Pro | – Authentizität der Partner:innen – Zusätzliche Kreativität – Höheres Vertrauen |
Con | – Optimierung nicht möglich oder sehr schwer |
Der größte Vorteil des Influencer Marketing ist der starke Einfluss bestimmter Mikro- und Makro-Influencer:innen. Durch großes Vertrauen der Fans werden vorgestellte Produkte oder Dienstleistungen in der Regel positiver bewertet als auf anderen Kanälen. Zusätzlich profitieren Unternehmen von ihrer Reichweite und Kreativität und sparen somit an eigenen Ressourcen. Die einzige Hürde dabei ist, die richtigen Influencer:innen zu finden. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir einen ausführlichen Artikel geschrieben, den Sie sich unbedingt durchlesen sollten.
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wie Sie Ihre Performance-Marketing-Kanäle effizient einsetzen und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in unserem Leitfaden!
Der wohl wichtigste KPI im Influencer Marketing ist die Interaktionsrate. Diese gibt Auskunft über den Anteil an Fans, die tatsächlich mit dem Post interagiert haben. Weitere KPIs, die beim Performance Marketing häufig herangezogen werden, finden Sie hier:
KPI | Bedeutung für Influencer Marketing |
---|---|
Interaktionsrate | Anzahl an interagierenden User:innen im Vergleich zur gesamten Followerzahl |
Followerzahl | Stellt die mögliche Reichweite dar |
Shares/Retweets | Zusätzliche Reichweite, verursacht durch User:innen |
Views | Anzahl der Personen, die sich das Werbevideo angesehen haben |
Social Growth | Auswirkung der Partnerschaft auf eigene Social-Media-Kanäle |
Website-Traffic | Anzahl an vermittelten User:innen zur Unternehmenswebsite |
Performance Marketing Kanäle: Fazit
Obwohl Sie stets das Ziel anstreben sollten, möglichst viele Performance Marketing Kanäle zu bespielen, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass Sie mit wenigen nicht vorankommen werden. Letzten Endes ist es besser, sich auf wenige zu fokussieren, als alle gleichermaßen schlecht zu machen. Sollten Sie dabei Hilfe benötigen, unterstützen wir Sie gerne. Mit langjähriger Erfahrung und einem breiten Angebot an unterschiedlichen Services helfen wir Ihnen, das Beste aus Ihrer Strategie herauszuholen. Außerdem unterstützt bei COPE die eigene Performance Marketing Unit.