Bei so komplexen Themen wie Performance Marketing kann vieles schieflaufen. Dennoch sollte das kein Grund sein, die Finger davon zu lassen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die größten Fehler im Performance Marketing und wie Sie diese vermeiden können.
Viele Unternehmen entscheiden, Performance Marketing zu betreiben, nur weil es alle anderen auch tun. Oftmals gehen sie dabei unüberlegt und schlampig vor, erwarten aber dennoch schnelle Ergebnisse. Sie unterschätzen den Aufwand und überschätzen ihre Ressourcen. Obwohl das durchaus große Fehler sind, ist eines sicher:
„Der größte Fehler, den man im Performance Marketing machen kann, ist, keines zu betreiben.“
Lisa Schumi, Online Marketing Specialist
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wir haben die wichtigsten Tipps für die einzelnen Performance Marketing Kanäle für Sie hier übersichtlich zusammengefasst.

Sobald Sie diesen Schritt gewagt haben, ist das Schwierigste bereits getan. Um Ihnen einen Überblick zu geben, was Sie danach erwarten kann, haben wir uns in diesem Artikel mit den 7 größten Fehlern im Performance Marketing befasst. Zusammengefasst sind das die Folgenden:
- Falsche Ziele setzen
- Einzelne Ziele priorisieren
- In Datensilos arbeiten
- Ungenau arbeiten
- Zu kurzer Analysezeitraum
- Die Content-Qualität vernachlässigen
- Fehlende Optimierungsmaßnahmen
Damit Sie verstehen, was genau wir damit meinen, werden wir auf alle Fehler im Performance Marketing einzeln eingehen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder eine individuelle Beratung anstreben, können Sie uns auch direkt kontaktieren.
1. Falsche Ziele setzen
Wie bei jeder Online-Marketing-Strategie muss eine Kampagne als Allererstes geplant werden. Das bedeutet, dass Ziele gesetzt und alle Einzelteile aufeinander abgestimmt werden müssen. Viele Unternehmen machen jedoch den Fehler, sich zu viel auf einmal vorzunehmen. Es ist daher wichtig, kurz-, mittel- und langfristige Ziele voneinander getrennt zu betrachten und sie schrittweise zu verfolgen. In der folgenden Tabelle geben wir Ihnen daher drei Beispiele für aufeinander aufbauende Ziele:
Kurzfristige Ziele | Mittelfristige Ziele | Langfristige Ziele |
---|---|---|
Website-Traffic steigern | Sichtbarkeit der Website erhöhen | Autorität der Webseite steigern |
Anzahl an Leads erhöhen | Sales erhöhen | Kundenbindung erhöhen |
Engagement und Reichweite erhöhen | Brand Awareness erhöhen | Marke etablieren |
Wir wissen, dass das Hauptziel eines jeden Unternehmens mehr Umsatz und mehr Gewinn ist. Wenn Sie sich jedoch nur darauf fokussieren, werden Sie die Maßnahmen aus den Augen verlieren, die für die Erfüllung solcher langfristigen Ziele notwendig sind. So können Sie beispielsweise nicht die Sichtbarkeit Ihrer Webseite verbessern, ohne vorher Ihren Website-Traffic zu erhöhen. Für optimale Ergebnisse ist daher eine schrittweise Vorgehensweise notwendig.
In engem Zusammenhang mit den Zielen stehen auch KPIs (Key-Performance-Indikatoren). KPIs sind Werte, die den Erfolg Ihrer Bemühungen wiedergeben. Die falschen auszuwählen, kann demnach Ihre Erfolgsmessung wesentlich erschweren. Dennoch treffen viele Unternehmen diese Entscheidung aus dem Bauch heraus. Das Problem dabei ist, dass manche KPIs für bestimmte Kanäle spezifisch sind, während andere erst in Zusammenhang miteinander Sinn ergeben. Aus diesem Grund sind Performance Indikatoren, die das Verhältnis zweier Zahlen darstellen, sehr wichtig. Wir empfehlen Ihnen, lieber mehrere Werte anzuschauen als zu wenige.
2. Einzelne Ziele priorisieren
Obwohl wir Ihnen ans Herz legen, Ihre Ziele schrittweise zu verfolgen, meinen wir damit nicht, dass Sie bestimmte komplett vernachlässigen sollten. Damit kommen wir bereits zum zweiten großen Fehler im Performance Marketing: Der falschen Ressourcen-Allokation
Wie Sie bereits wissen, werden bestimmte Ziele viel schneller erreicht als andere. Beispiele dafür sind die Erhöhung des Engagements, des Website-Traffics und der Verkäufe. Weil in der heutigen Zeit alles relativ rasch gehen muss, werden daraus häufig voreilige Schlüsse gezogen. So vernachlässigen Unternehmen „nicht-profitable“ Kanäle, während sie den Großteil ihrer Ressourcen in „profitable“ Kanäle stecken. Wir erklären Ihnen, warum diese Vorgehensweise nicht optimal ist.
Die meisten Empfänger:innen von Werbeeinschaltungen reagieren nicht bereits nach der ersten Begegnung mit einer Werbeanzeige. Vielmehr ist es so, dass User:innen auf einem Kanal die Anzeige sehen und erst auf einem dritten oder vierten tatsächlich damit interagieren. Bestimmte Kanäle sind somit besser darin, Informationen weiterzugeben als für Interaktionen zu sorgen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht profitabel sind.
Ziele wie Brand Awareness steigern oder Kundenbindung stärken sind wichtige Aspekte, die sich auf andere Ziele auswirken. Genau aus diesem Grund ist es auch empfehlenswert, eine Multichannel-Strategie zu verfolgen. Auf diese Weise begegnen Sie Ihrer Zielgruppe auf jedem Schritt in Ihrer Customer Journey und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Interaktion. Ein Beispiel dazu können Sie bei Hubspot lesen, wo rund 75 Prozent der gesamten Sales auf eine Multichannel-Strategie zurückzuführen sind.
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wir haben die wichtigsten Tipps für die einzelnen Performance Marketing Kanäle für Sie hier übersichtlich zusammengefasst.

3. In Datensilos arbeiten
Wie kommt es jedoch überhaupt dazu, dass bestimmte Kanäle fälschlicherweise vernachlässigt werden? Zahlreiche Marketingtreibende analysieren einzelne Kanäle getrennt vom gesamten Projekt (sogar wenn sie selbst eine Multichannel-Strategie befolgen). In solchen Datensilos zu arbeiten, hindert Sie jedoch daran, das große Ganze zu sehen. Erst wenn Sie kanalübergreifend analysieren, können Sie sehen, welche Rolle die einzelnen Performance Marketing Kanäle in Ihrer Strategie spielen.
Eine Möglichkeit solcher Crosschannel-Analysen stellt die Attribution dar. So können User:innen über die gesamte Customer Journey hinweg verfolgt werden. Auf diese Weise lassen sich wichtige Aussagen über die Effizienz der Werbeanzeige und über die Rolle einzelner Kanäle in der Customer Journey machen. Dabei können Sie zwischen unterschiedlichen Attributionsmodellen wählen:
- First-Click-Modell
- Last-Click-Modell
- Linear
- Zeitverlauf
- Positionsbasiert
- Datengetrieben
Obwohl die einzelnen Modelle ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben, können sie dabei helfen, Aussagen über die Wirkung einzelner Kanäle zu machen. Zusätzlich erleichtern sie die Vergütung einzelner Vertriebspartner:innen, wie ein einfaches Restaurant-Beispiel von Google ersichtlich macht.
4. Ungenau arbeiten
Ein überraschend häufiger Fehler ist, zu unterschätzen, wie anspruchsvoll Performance Marketing tatsächlich ist. Für eine erfolgreiche Kampagne sind laufende Reportings und sehr genaues Arbeiten notwendig. Ihre Strategie können Sie nur dann optimieren, wenn Sie regelmäßig Ihre Daten analysieren. Tun Sie das nicht, werden Ihnen Fehler, aber auch verdächtige Muster entgehen.
Betrugsfälle sind in der Online-Welt ein großes Thema. Bei Performance Marketing ist es nicht anders. Von Impression Fraud bis zu Domain Spoofing kann Sie die unzureichende Überprüfung Ihrer Partner:innen und Datenmuster viel Geld kosten. Um genau zu sein, gingen allein 2021 weltweit rund 56 Milliarden Euro an Ad-Fraud verloren. Davon ist besonders Mobile Marketing betroffen, wo Betrüger:innen teilweise kaum zu erkennen sind. Auch wenn es durchaus schwer ist, manche Betrüger:innen zu durchschauen, gibt es dennoch Möglichkeiten, Betrug vorzubeugen:
- Regelmäßige und kritische Kontrolle der Daten: Halten Sie Ausschau nach verdächtigen Mustern in Ihren Daten. Vergessen Sie dabei aber nicht, saisonale Bedürfnisse und Trends zu berücksichtigen. Nicht jeder schnelle Anstieg von Interaktionen ist auf Betrug zurückzuführen.
- Updates: Es ist wichtig, dass Ihre Software stets auf dem neuesten Stand ist. Führen Sie daher unbedingt regelmäßige Updates durch.
- Anti-Ad-Fraud-Tools: Es gibt auch Programme, die auf die Erkennung verdächtiger Muster spezialisiert sind. Einige Beispiele dafür sind Integral Ad Science, Moat und Meetrics. Für weitere Informationen können Sie sich unseren Artikel zu den 54 besten Performance Marketing Tools durchlesen.
5. Zu kurzer Analysezeitraum
Ein weiterer Grund für eine misslungene Performance-Marketing-Strategie ist, dass Unternehmen bereits nach kurzer Zeit an ihrem Erfolg zweifeln. In der Realität dauert es mindestens drei Monate, bis Vergleichswerte entstehen, mit denen Sie Aussagen über den Fortschritt machen können. Empfehlenswert ist eine langfristige Verfolgung der Strategie, die bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie in dieser Zeit keine Änderungen vornehmen können – ganz im Gegenteil.
Sie sollten stets am Laufenden bleiben und Ihre Strategie dementsprechend verändern und optimieren. Veränderungen, die Sie unbedingt berücksichtigen sollten, liegen derzeit besonders im Bereich der Datenschutzverordnungen, Cookies und Algorithmen. Wenn Sie mehr darüber lesen möchten, was sich für die Marketingbranche im Laufe von 2021 verändert hat, empfehlen wir Ihnen, sich diese ausführliche Studie von Deloitte anzuschauen.
Im Gegensatz zu klassischen Marketingkampagnen sind Strategien eine langfristige Verpflichtung. Sie betreffen nicht nur einzelne Projekte, sondern die gesamte Marketingabteilung Ihres Unternehmens. So kann es beispielsweise bis zu einem Jahr dauern, bis sich die Bemühungen von SEO bemerkbar machen. Erst nachdem Sie Ihre gesamte Website entsprechend gestaltet und eine gewisse Anzahl an Website-Traffic erlangt haben, wird sich auch die Sichtbarkeit Ihrer Webseite verbessern. Das braucht Zeit. Aus diesem Grund sollten Sie nicht gleich das Handtuch werfen, sobald es schwierig wird.
6. Die Content-Qualität vernachlässigen
Obwohl der Fokus im Performance Marketing auf Daten und Fakten liegt, sollten Sie keinesfalls den Content vernachlässigen, der Ihre Werbeanzeige ausmacht. Nur weil Sie Ihre Werbeanzeigen auf den relevanten Kanälen bespielen, werden die User:innen nicht automatisch darauf aufmerksam werden. So müssen Sie die Anzeigen selbst strategisch und zielgruppenspezifisch gestalten. Um erfolgreichen Content zu erstellen, sollten Sie unbedingt
- die Content Needs Ihrer Zielgruppe kennen,
- die Customer Journey in der Gestaltung berücksichtigen,
- auf SEO nicht vergessen und
- auf den richtigen Kanälen veröffentlichen.
Für eine tiefere Einsicht, worauf Sie dabei genau achten sollten, lesen Sie unseren Artikel zu den 7 größten Content-Marketing-Fehlern.
Ein weiterer Kritikpunkt ist jedoch, dass manchmal der Fokus zu sehr auf Sales liegt. Nur weil Sie das Ziel haben, Leads und Conversions zu generieren, bedeutet das nicht, dass Sie auf Emotionalität und Storytelling verzichten müssen (oder sollten). Emotionaler Content kann Ihnen sogar dabei helfen, Ihre Sales wesentlich zu verbessern. Achten Sie bei Performance-Marketing-Maßnahmen stets auch darauf, dass sie mit Ihrer Brand übereinstimmen und einen Eindruck hinterlassen.
7. Fehlende Optimierungsmaßnahmen
Zu guter Letzt stellen fehlende Optimierungsmaßnahmen den letzten großen Fehler im Performance Marketing dar. Obwohl die Optimierung ein wichtiger Schritt in der datenbasierten Strategie ist, wird er dennoch manchmal vernachlässigt. Gründe dafür sind nicht unbedingt die fehlende Zeit, sondern vielmehr das fehlende Know-how dazu.
Daten über mehrere Kanäle hinweg zu analysieren, ist nicht einfach. Die Zusammenhänge zu verstehen und auf Basis dessen Optimierungsmaßnahmen zu entwickeln, ist noch schwieriger.
Im Performance Marketing gibt es relativ viele Stellschrauben, an denen man drehen kann. Es ist ein ständiges Adaptieren der Maßnahmen, um das Bestmögliche herauszuholen.
Lisa Schumi, Online Marketing Specialist
Holen Sie bereits das meiste aus Ihrer Strategie heraus? Wissen Sie, welche Kanäle Optimierungsbedarf haben? Wenn Sie diese Fragen nicht beantworten können, empfehlen wir Ihnen, sich beraten zu lassen. Auch wir bei COPE bieten Workshops und individuelle Beratungen an. Kontaktieren Sie uns für ein Angebot oder melden Sie sich für unseren Newsletter an, um Informationen zu den aktuellsten Events, Marketing-News und Neuigkeiten zu unserem Unternehmen zu erhalten.
Tipps für den Einsatz von Performance Marketing Kanälen
Wir haben die wichtigsten Tipps für die einzelnen Performance Marketing Kanäle für Sie hier übersichtlich zusammengefasst.

Fazit
Nur weil Sie Angst vor den potenziellen Risiken haben, die aus Fehlern entstehen können, müssen Sie nicht auf all die Vorteile verzichten, die Performance Marketing mit sich bringt. Die Welt entwickelt sich in die Richtung, dass datenbasierte Strategien bald die Norm sein werden. Warum sollten Sie also nicht jetzt schon damit anfangen und Ihren Wettbewerbern einen Schritt voraus sein?
Wenn Sie selbst nicht die notwendigen Ressourcen haben, ist es empfehlenswert, externe Agenturen zu beauftragen, die Ihnen dabei helfen können. Obwohl es durchaus viel Literatur und etliche Anleitungen im Internet dazu gibt, bringt die Praxis oft Herausforderungen, für die man keine schnellen Antworten findet.