Zum Thema Corporate Publishing fanden sich am 29. September 2021 begeisterte Zuhörer:innen beim Online-Live-Event mit anschließenden Q&A der COPE Content Performance Group (COPE) zum Thema „Das große (ungenutzte) Potenzial von Corporate Publishing“ ein. Eva Weissenberger, Head of Data & Media Center bei der Wirtschaftskammer, und COPE Chief Creative Consultant Lukas Kircher lieferten spannende Einblicke zur Fragestellung, ob Print noch Sinn macht.
Außerdem fanden in dieser Digital Innovation Session anschauliche Beispiele von ausgezeichnetem Corporate Publishing Platz, die den Nerv der Zielgruppe genauestens getroffen haben.
Die Devise für die Zukunft des Corporate Publishing lautet ganz klar: Qualität und Kontinuität in der gemeinsamen Erstellung zielgruppenorientierter Inhalte.
Xenia Daum, Moderatorin dieser Digital Innovation Session und COPE-Geschäftsführerin, führte durch das Event und ging mit den beiden Expert:innen Fragen zur Digitalisierung im Corporate Publishing auf den Grund: Wo, wie und warum sollten wir digitalisieren, was ist der Sinn von klassischen Medien und welche Berechtigung haben sie im Corporate Publishing,?
Wie richtig gutes Handwerk aussieht und was Print und Digital voneinander lernen können, war das Kredo der Digital Innovation Session am 29. September 2021 von COPE.
Welche essenziellen Punkte, müssen Sie bei Ihrem Corporate Book beachten?
Hier finden Sie eine hilfreiche Checkliste.
Corporate Publishing muss die Qualität von journalistischen Produkten haben
Eva Weissenberger, Head of Data & Media Center bei der Wirtschaftskammer, eröffnete die Gesprächsrunde zum Thema Corporate Publishing und zeigte in erster Linie auf, dass selbst junge Menschen noch mit Print zu haben sind. Im Zuge der EuroSkills 2021 in Graz, der Europameisterschaft der jungen Fachkräfte, entwickelte Red Bulletin eine Spezialausgabe für die WKO. In dieser Ausgabe wurden junge Fachkräfte als Held:innen, wie ansonsten berühmte Künstler:innen und erfolgreiche Sportler:innen, dargestellt. Noch jüngere Leser:innen wurden in Zusammenarbeit mit der Kleinen Kinderzeitung angesprochen, die bei Kindern, Eltern und Großeltern ein äußerst beliebtes Medium darstellt.
Mit der #schaffenwir-Kampagne stellte die WKO Unternehmer:innen und ihre Erfolgsgeschichten in den Vordergrund. Die über 700 Geschichten dieser Kampagne finden sich nicht nur digital, sondern als Anzeigen in und auf Magazinen. Aus den ersten einhundert eingereichten Geschichten entstand ein Booklet.
Im Kontrast dazu sprach Eva Weissenberger über den „MARI€“-Blog der WKO, der als digitales Medium eine flexiblere und teilbarere Lösung als ein Print-Medium bietet.
„Ich finde es wichtig, dass Corporate Publishing, egal in welchem Aggregatzustand es uns erreicht, jedenfalls die Qualität von journalistischen Produkten hat, sonst wird man in der Zeit der „Many to many“-Kommunikation nicht damit durchdringen. Wichtig ist mir aber auch, dass es sich nicht um Journalismus handelt. Ich finde, das sollte man auch nicht vortäuschen, sondern nur handwerklich genauso gut sein, aber man muss nicht behaupten, es sei Journalismus.“
Eva Weissenberger, Head of Data & Media Center bei der WKO
Lukas Kircher zeigte mit ausgewählten Beispielen wie dem äußerst erfolgreichen Beauty-Blog „Into The Gloss“ von Glossier ein Best Practice im Bereich B2C, nennt „Salesforce“, ein Business- und Karriereportal und dessen große „Leading Through Change“-Kampagne, die sich ausschließlich auf Covid-19 und die Auswirkungen auf Unternehmen konzentriert, im B2B-Bereich und zeigt, dass auch sperrige Themen, in dem Fall ein Wendeschneidplattenbohrer, im B2B-Bereich mittels gut aufbereiteter Videos funktionieren können. Im Print war ein angeführtes Beispiel das Magazin „Sandwich“ des Saucenherstellers Sir Kensington`s, das durch außergewöhnlich gute Reportagen und einen hohen Editorial Standard überzeugte. Eine der Kernaussagen von Lukas Kircher war, dass es Priorität hat, zuerst ein Format groß zu bauen und danach zu diversifizieren. Das wiederum deckte sich mit Eva Weissenbergers Meinung, dass Wert auf die Qualität des Produkts gelegt werden muss.
„Die Qualität muss steigen. Es gibt genug Content da draußen. Es reicht nicht, wenn ich publiziere, ich muss auch ankommen. Kommunikation ist, wenn etwas ankommt, nicht, wenn ich etwas aussende. Content-Marketing hat sich von einem Nischenthema zu einem zentralen Baustein bei großen und kleinen Unternehmen entwickelt.“
Lukas Kircher, COPE Chief Creative Consultant (C4)
Welche essenziellen Punkte, müssen Sie bei Ihrem Corporate Book beachten?
Hier finden Sie eine hilfreiche Checkliste.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fokus vor der Quantität der Kanäle auf der Qualität liegt und Kontinuität sowie Ausdauer im Aufbau eines Corporate Publishing Produkts essenziell sind.
Veröffentlichungen müssen durchkomponiert und gut durchdacht an die Zielgruppe weitergegeben werden, der Weg führt hin zu mehr echtem Publishing und weniger Kampagnendenke. Bilden Sie ein Zentrum, einen Content Hub, von dem aus Ihre Inhalte auf Kanäle verteilt werden, und seien Sie sich bewusst, dass Print dort ansetzt, wo digital an seine Grenzen stößt.